Neues zum Projekt «Positionierung HF»
Für die grosse Mehrheit der am Projekt Involvierten ist klar: Es ist höchste Zeit, dass die Positionierung der Höheren Fachschulen und HF-Diplomierten gestärkt wird. Wie eine Verbesserung aussehen soll, wird jedoch sehr unterschiedlich interpretiert.
Von Urs Gassmann
Involviert in das Projekt «Positionierung HF» sind Menschen und Institutionen aus verschiedensten Bereichen, wie vom Bund oder von Kantonen, von Bildungsinstitutionen, Dachverbänden, Organisationen der Arbeitswelt (OdAs) und Politiker. Man ist sich einig, dass HF-Diplomierte und Höhere Fachschulen national und international besser positioniert werden müssen.
Wer den Debatten folgt und genauer hinhört, dem drängt sich unweigerlich die Frage auf, was mit «verbessern» wohl gemeint ist. Da scheiden sich dann doch die Geister respektive die Interessen. Denn was sich im Laufe des Projekts immer wieder gezeigt hat, ist die Heterogenität der Bedürfnisse.
Die direkt Betroffenen fordern berechtigterweise seit Jahren eine Stärkung der HF-Stufe, die Forderungen liegen auf dem Tisch, sind begründet und dokumentiert. Einen Konsens mit dem Bund wie auch den Hochschulen zu finden, ist die Herausforderung für das gesamte Projekt.
Eine negative Auswirkung auf das Finden eines Konsens ist sicherlich, dass einige Vertreter der OdAs ihren Blick ausschliesslich auf den eigenen Fachbereich oder gar nur auf die eigene Fachrichtung fokussieren. Auf der anderen Seite gibt es aber auch diejenigen aus dem Hochschulbereich, bei welchen eine Verbesserung der Stufe HF gleich einen Abschottungsreflex auslöst. Nicht ganz unverständlich, wenn man in etwas nachgeben muss und damit Mitbewerber stärkt.
Nach Redaktionsschluss dieses Bulletins findet die letzte Arbeitstagung zu den Themen «Finanzierung» und «Governance» der HF statt. Gerade eine Finanzierung mit Gleichbehandlung der Subventionierung unter den verschiedenen Bildungssystemen der Tertiärbildung ist ein wichtiges Thema. Beispielsweise sind die Kosten eines Studiums an einer Höheren Fachschule durchschnittlich bis zu viermal höher pro Semester als bei einer Hochschule.
Anschliessend befindet der Kreis der sechs einflussreichsten Organisationen der Berufsbildung (Tripartite Berufsbildungskonferenz – TBBK) und die Schweizerische Hochschulkonferenz SHK im November 2022 am nationalen Spitzentreffen der Berufsbildung über den Bericht zum Projekt «Positionierung Höhere Fachschulen». Daraus resultieren einerseits die Schlussfolgerungen aus den Arbeiten 2022, welchen wir mit Spannung entgegensehen, und andererseits die Beschreibung des weiteren Vorgehen.
Wie immer, wir bleiben dran.