Viele Personen mit EFZ absolvieren eine Tertiärausbildung an einer Höheren Fachschule
Höhere Fachschulen (HF) bieten Personen mit einer beruflichen Grundbildung die Möglichkeit, eine Tertiärausbildung zu absolvieren. Nahezu 80 Prozent der HF-Eintretenden besitzen ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) und 10 Prozent eine Berufsmaturität. Die HF bieten zudem die Möglichkeit, bereits erworbene Bildungsleistungen anrechnen zu lassen, um die Ausbildungsdauer an der HF zu verkürzen. 14 Prozent der HF-Eintretenden nutzen dieses Verfahren. Die Erfolgsquoten an HF sind hoch: 80 Prozent der Eintretenden erwerben einen Abschluss. Dies geht aus den Ergebnissen einer Studie des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.
Auf dem Schweizer Arbeitsmarkt besteht eine grosse Nachfrage nach Arbeitskräften mit Tertiärabschluss. Für Absolventinnen und Absolventen einer beruflichen Grundbildung ist es deshalb besonders wichtig, eine Ausbildung auf dieser Stufe abschliessen zu können. Zu Beginn des Studienjahres 2018/19 waren an den HF 33'741 Studierende eingeschrieben.
Nahezu 80 Prozent der Eintretenden kommen direkt von der beruflichen Grundbildung
Die grosse Mehrheit der HF-Eintretenden hat zuvor ein EFZ (79%) oder eine Berufsmaturität (10%) erworben. Die übrigen Eintretenden besitzen einen Fachmittelschulausweis, eine Fachmaturität oder eine gymnasiale Maturität. Diese drei Abschlüsse sind vor allem in den Bildungsfeldern «Sozialwesen», «Persönliche Dienstleistungen», «Gesundheit, ohne Humanmedizin und Pflegepersonal» oder «Pflegepersonal» anzutreffen.
Das soziodemografische Profil der HF-Eintretenden ist mit jenem der Personen mit EFZ vergleichbar, auch wenn erstere etwas häufiger mindestens ein Elternteil mit einem Tertiärabschluss haben (43% gegenüber 25%). Sie unterscheiden sich hingegen von den Eintretenden an Fachhochschulen (FH), bei denen die Mehrheit ein Elternteil mit Tertiärabschluss hat. An den HF ist zudem ein hoher Anteil Migrantinnen und Migranten der ersten Generation vertreten (13% ohne die Personen, die für ein Studium in die Schweiz gekommen sind, gegenüber 10% an den FH).
14 Prozent der Eintretenden lassen ihre Leistungen anrechnen
Die HF bieten die Möglichkeit, bereits erworbene Bildungsleistungen anrechnen zu lassen, um die Ausbildungsdauer zu verkürzen. 2017 konnten über 14 Prozent der HF-Eintretenden so das erste Programmjahr überspringen. Die Mehrheit dieser Personen waren davor nicht auf der Tertiärstufe eingeschrieben.
Die HF-Eintretenden, die das Anrechnungsverfahren nutzen, absolvieren ihre Ausbildung häufig berufsbegleitend und sind meist über 25 Jahre alt. Das Anrechnungsverfahren wird in der Deutschschweiz häufiger genutzt als in den anderen Sprachregionen, insbesondere deshalb, weil es dort mehr private, nicht subventionierte HF gibt.
80 Prozent der Eintretenden erwerben einen Abschluss
Über 80 Prozent der Studierenden erwerben in den fünf Jahren nach ihrem HF-Eintritt einen Abschluss. Während die Ausbildung bei 69 Prozent der HF-Eintretenden bis zum Diplom linear verläuft, erlangen fünf Prozent ihren Abschluss nach einer Wiederholung, einem Prüfungsmisserfolg oder einer Umorientierung und sechs Prozent nach einem Bildungsunterbruch. Die Erfolgsquoten sind vergleichbar mit jenen an Hochschulen.
Bei den Frauen (86%) und bei in der Schweiz geborenen Schweizerinnen und Schweizern (84%) sind die HF-Erfolgsquoten höher. Das Gleiche gilt für die Bildungsfelder «Rechnungswesen, Marketing und Sekretariatsarbeit» (94%) sowie «Gross- und Einzelhandel» (93%). Mit zunehmendem Alter gehen die Erfolgsquoten hingegen zurück (75% bei Personen ab 30 Jahren gegenüber 85% bei den Personen, die bei ihrem Eintritt jünger als 22 Jahre alt waren).
Quelle: BFS - Bundesamt für Statistik