Der Königsweg
Es gibt wohl keinen Weg über die Sekundarstufe II (Berufslehre, Matura, etc.) zur Tertiärstufe, welcher kein Königsweg ist, glaubt man den verschiedensten Aussagen. Doch was ist wirklich ein Königsweg? Primär – so scheint es - eine Bezeichnung, die Bildungsgruppen zufrieden stellt.
Die Höhere Berufsbildung
Ist der Weg über die berufliche Grundbildung zur Höheren Berufsbildung der Königsweg? Sicher nicht. Wer diesen Weg beschreitet, muss in der beruflichen Grundausbildung alles von der Pike auf lernen, zwischendurch auch untendurch gehen und anschliessend in der Höheren Berufsbildung das meiste selber bezahlen. Dabei erfahren sie nur wenig Unterstützung von Bund und Kanton.
Die Fachhochschulen
Die Ausbildung über die Fachhochschulen sieht schon eher nach Königsweg aus. Die 60 Prozent aus der beruflichen Grundbildung müssen auch von der Pike auf lernen, aber anschliessend an der Fachhochschule können sich die meisten auf das Studium konzentrieren, mit kleiner finanzieller Beteiligung.
Die Universitäten
Der Königsweg ist sicher mit Aussicht auf Unterstützung durch Kanton und Bund der universitäre Weg. Zuerst die schulische Grundbildung mit Matura und anschliessendem Studium an einer Universität. Die Möglichkeit zum Weiterstudium im In- und Ausland ist garantiert, das Doktorieren ist möglich und alle Schulgelder werden vom Steuerzahler bezahlt.
Alle drei genannten Bildungswege machen Sinn und nehmen wichtige Plätze ein im schweizerischen Bildungswesen. Was nützt es, wenn der Bund und die Politik verschiedene Bildungswege mit Königsweg betiteln, wenn die Wirtschaft schlussendlich Mitarbeiter (Fach- und Führungskräfte) braucht und nicht Könige?
„So stellt man sich gemeinhin den Königsweg für eine erfolgreiche berufliche Karriere vor: Geradlinig von Gymnasium über die Matur zum universitären Masterabschluss: In der Tat ist dieser vermeintliche Königsweg aber einer der wichtigsten Bildungsirrtümer der Schweiz. Weder bietet eine akademische Ausbildung eine Garantie für Arbeitsmarkterfolg, noch kann eine erfolgreiche Arbeitsmarktkarriere einzig durch eine akademische Ausbildung erreicht werden. Eine gute Kombination aus beruflicher und akademischer Ausbildung sowie zusätzlicher Arbeitsmarkterfahrung kann mindestens ebenso erfolgreich, wenn nicht noch vorteilhafter sein“. Scientifica –Zürcher Wissenschaftstage